Publikumsfonds und Spezialfonds

Bei Investmentfonds unterscheidet man in Deutschland zwischen Publikumsfonds und Spezialfonds, je nachdem ob es sich um einen Privatanleger oder einen institutionellen Anleger handelt. Für die Besteuerung gilt ab dem 1. Januar 2018 das neue Investmentsteuergesetz, das zwischen den beiden Fondsarten unterscheidet: Investmentfonds (Publikumsfonds) und Spezial-Investmentfonds (Spezialfonds).

Definition des Publikumsfonds

Publikumsfonds sind die Fonds, die von Banken an Privatanleger verkauft werden. Hierbei gibt es verschiedene Arten: Immobilienfonds, Rentenfonds, Aktienfonds sowie Branchen- und Themenfonds. Die Regulierung des Publikumsfonds erfolgt durch das Kapitalanlagesetzbuch (KAGB).

Bei den Publikumsfonds gibt es sowohl offene, als auch geschlossene Fonds, die jedoch seltener sind.

Bei offenen Fonds ist die Anzahl der auszugebenden Anteile nicht begrenzt, das heißt dass die Fondsgesellschaft bei hoher Nachfrage neue Anteile ausgeben kann. Bei geschlossenen Fonds können die Anleger während der festgelegten Laufzeit ihre Anteile nicht mehr ändern oder zurückziehen und auch keine neuen Anteile kaufen. Am Ende der Laufzeit wird der Erlös an die Anleger ausgezahlt.

Im Vergleich zur Anlage in einen einzelnen Titel ist bei einem Publikumsfonds die Diversifizierung höher und das Risiko geringer (sogenannte Risikostreuung).

Definition des Spezialfonds

Spezialfonds werden nur für institutionelle Anleger aufgelegt und dürfen von Privatpersonen nicht erworben werden. Solche Anleger sind zum Beispiel Versicherungsgesellschaften, Kirchenverbände oder Stiftungen.

Bei Spezialfonds besteht ein enger Kontakt zwischen Anleger und Fondsmanagement, wodurch der Fonds leicht und schnell an Marktänderungen angepasst werden kann. Die Gewinnausschüttung erfolgt ebenfalls auf recht flexible Weise, da sich der Anleger und das Fondsmanagement auf eine Art und eine Frequenz der Gewinnausschüttung einigen können (feste Termine oder individuelle Absprachen).

Die Einstiegsgrößen bei einem Spezialfonds sind generell höher und können sich oft auf eine Million Euro belaufen.

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