Wieder Steuern nachzahlen: warum?

berndhase - Geändert am 22. April 2022 um 01:36
 Gesperrt profil - 22. April 2022 um 01:47
Ich bin seit 2016 frühpensioniert, erhalte etwas mehr als die Mindestpension und bin ledig.
Hatte ich bis 2019 immer etwas Steuern zurückerhalten, musste ich 2020 zum ersten Mal Steuern nachzahlen, 2021 wird es wieder der Fall sein.
Das verstehe ich nicht, denn ich habe neben der Pension keine zusätzlichen Einnahmen (keine Miete, usw.). Eine Ausnahme: Ich habe Kapitaleinkünfte, die ich aber schon voll versteuert habe, also die 25%, Soli und Kirchensteuer. 2020 habe ich nur etwas Dividende (ansonsten keine Kapitaleinkünfte) erhalten und dabei noch nicht einmal die 801 Euro Freibetrag ausgeschöpft und - wie erwähnt - ansonsten keine zusätzlichen Einnahmen.
Im Gegenteil: Ich hatte 2019 und 2020 sogar Handwerkerkosten, die ich steuerlich absetzen konnte, trotzdem muss ich Steuernachzahlungen leisten.
Bei der Steuererklärung habe ich alles angegeben, PKV-Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung, Restkostenversicherung, Haftpflicht- und Lebensversicherung usw. Alles wie in den vorherigen Jahren auch.
Im Prinzip sind Steuererklärungen bei mir einfach, ich muss nur immer die Beträge anpassen, größere Änderungen gibt es höchstens bei der KAP und ggf. Handwerkerkosten.

Meine Frage: Warum muss ich seit 2019 Steuern nachzahlen? Oder besser gefragt, was könnte der Grund sein?
Noch eine Frage: Bin ich überhaupt verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben? Ich lese dazu Unterschiedliches.

1 Antwort

Hallo,

Sie müssen KEINE Steuererklärung abgeben, wenn Sie ausschließlich Einkünfte beziehen, von denen kein Lohnsteuerabzug vorgenommen worden ist, und wenn der Gesamtbetrag der Einkünfte den Grundfreibetrag nicht übersteigt (9744 Euro in 2021, 9984 Euro in 2022).

Haben Sie Arbeitslohn, zum Beispiel Versorgungsbezüge, bezogen, von dem ein Steuerabzug vorgenommen worden ist, besteht unter anderem eine Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung, wenn die positive Summe der weiteren Einkünfte ohne Lohnsteuerabzug (wie Renten und Mieteinkünfte) mehr als 410 Euro beträgt.

Der Altersentlastungsbetrag sinkt jedes Jahr. Kann es daran liegen? Haben Sie mal bei Ihrem Finanzamt nach einer Erklärung gefragt?

Gruß vom CCM-Team
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